Ziele setzen und Intentionen formulieren

Ein Wegweiser für Sportler

Ziele & Intentionen für Sportler

Worte sind nicht nur Mittel zur Kommunikation, sie sind kraftvolle Werkzeuge, die unsere Realität formen. Für junge Sportler ist das Verständnis der Kraft der eigenen Worte und Gedanken von entscheidender Bedeutung. Doch ebenso wichtig ist das Bewusstsein über die Unterschiede und die richtige Anwendung von Zielen und Intentionen. In diesem Artikel werden wir die Konzepte von Zielsetzung und Intentionen ausführlich beleuchten und zeigen, wie sie optimal genutzt werden können, um sportlichen Erfolg und persönliches Wachstum zu fördern.


Was ist Zielsetzung?

Zielsetzung bezieht sich auf die Definition spezifischer, messbarer, erreichbarer, relevanter und zeitgebundener (SMART) Ziele, die eine Person oder ein Team erreichen möchte. Diese Ziele sind klar definiert und detailliert, und sie beinhalten konkrete Schritte oder Meilensteine, die erreicht werden müssen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ziele bieten eine klare Richtung und helfen dabei, den Fortschritt zu messen.

Spezifität: Ziele sind präzise und klar formuliert. Zum Beispiel: „Ich möchte in den nächsten drei Monaten fünf Kilogramm abnehmen.“ Diese Klarheit hilft dabei, genau zu wissen, worauf man hinarbeitet.

Messbarkeit: Ziele enthalten Kriterien zur Messung des Fortschritts. Zum Beispiel: „Ich werde jede Woche ein Kilogramm abnehmen.“ Diese Messbarkeit ermöglicht es, den Fortschritt zu verfolgen und notwendige Anpassungen vorzunehmen.

Erreichbarkeit: Ziele sind realistisch und erreichbar. Zum Beispiel: „Ich werde durch eine Kombination aus Diät und Sport abnehmen.“ Ein erreichbares Ziel stellt sicher, dass es nicht demotiviert, weil es zu schwer zu erreichen ist.

Relevanz: Ziele sind wichtig und haben Bedeutung für die Person oder das Team. Zum Beispiel: „Gewichtsverlust ist wichtig für meine Gesundheit.“ Die Relevanz eines Ziels stellt sicher, dass es motivierend bleibt.

Zeitgebundenheit: Ziele haben einen klaren Zeitrahmen. Zum Beispiel: „Ich möchte mein Ziel innerhalb von drei Monaten erreichen.“ Ein klarer Zeitrahmen hilft dabei, den Fokus zu behalten und motiviert zu bleiben.

Zielsetzung ist ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs im Sport. Sie hilft Athleten, sich auf spezifische Ergebnisse zu konzentrieren, ihre Anstrengungen zu fokussieren und den Fortschritt zu messen. Durch das Setzen von Zielen können Sportler ihre Leistung verbessern und ihre Motivation hochhalten.


Was sind Intentionen?

Intentionen hingegen sind weniger konkret und spezifisch als Ziele. Sie beziehen sich auf die allgemeine Richtung oder den Zweck, den eine Person verfolgt, und sind oft eher mit Werten, Überzeugungen und langfristigen Visionen verbunden. Intentionen sind mehr auf den Prozess und die innere Haltung ausgerichtet als auf das spezifische Ergebnis.

Richtung: Intentionen geben eine allgemeine Richtung oder Ausrichtung vor, ohne spezifische Ergebnisse zu definieren. Zum Beispiel: „Ich möchte gesünder leben.“ Diese allgemeine Ausrichtung hilft dabei, einen Lebensstil zu gestalten, der auf Wohlbefinden und Gesundheit abzielt.

Flexibilität: Intentionen sind flexibler und anpassungsfähiger an Veränderungen und neue Erkenntnisse. Zum Beispiel: „Ich werde gesündere Entscheidungen treffen, die zu meinem Lebensstil passen.“ Diese Flexibilität ermöglicht es, sich an neue Umstände anzupassen und offen für Veränderungen zu bleiben.

Prozessorientiert: Intentionen konzentrieren sich auf den Prozess und die Handlungen, die eine Person unternimmt, um ihre Werte und Überzeugungen zu leben. Zum Beispiel: „Ich werde darauf achten, wie ich mich fühle, wenn ich esse, und auf meinen Körper hören.“ Die Prozessorientierung fördert ein achtsames und bewusstes Leben.

Innere Haltung: Intentionen sind oft mit der inneren Einstellung und dem Bewusstsein verbunden. Zum Beispiel: „Ich beabsichtige, achtsamer und bewusster zu leben.“ Die Betonung der inneren Haltung hilft dabei, eine positive Einstellung zu bewahren und emotionales Wohlbefinden zu fördern.

Langfristigkeit: Intentionen sind oft langfristiger und können das gesamte Leben einer Person beeinflussen. Zum Beispiel: „Ich möchte ein gesundes und ausgeglichenes Leben führen.“ Diese langfristige Ausrichtung hilft dabei, nachhaltige Veränderungen zu fördern und langfristige Ziele zu erreichen.

Intentionen bieten eine tiefere Verbindung zu unseren inneren Werten und Überzeugungen. Sie sind weniger auf spezifische Ergebnisse fokussiert und mehr darauf, wie wir unser Leben leben und welche Art von Person wir sein möchten. Sie fördern ein ganzheitliches und nachhaltiges Wachstum.

Die Kombination von Zielsetzung und Intentionen

Während Ziele konkrete, kurzfristige Ergebnisse verfolgen, bieten Intentionen eine langfristige Orientierung und sind stärker mit der inneren Motivation und den Werten einer Person verbunden. Beide Konzepte sind wichtig und ergänzen sich gegenseitig. Ziele helfen dabei, spezifische Ergebnisse zu erzielen und Fortschritte zu messen, während Intentionen den Weg und die innere Haltung bestimmen, die eine Person auf ihrer Reise einnimmt.

Ein Sportler könnte beispielsweise das Ziel haben, in einem bestimmten Wettkampf zu gewinnen (Zielsetzung), während seine Intention darin besteht, Freude am Training und Wettkampf zu finden und seine beste Leistung zu erbringen (Intention). Durch die Kombination von klaren Zielen und tief verwurzelten Intentionen kann eine Person sowohl kurzfristige Erfolge feiern als auch langfristige Zufriedenheit und Erfüllung finden.

Anwendung von Zielsetzung und Intentionen im Sport

Für junge Sportler ist es entscheidend, sowohl klare Ziele zu setzen als auch tief verwurzelte Intentionen zu formulieren. Diese beiden Konzepte können ihnen helfen, ihre sportliche Leistung zu verbessern, ihre Motivation aufrechtzuerhalten und ein ausgewogenes, erfülltes Leben zu führen.

Klare Ziele setzen: Junge Sportler sollten spezifische, messbare, erreichbare, relevante und zeitgebundene Ziele setzen. Diese Ziele geben ihnen eine klare Richtung und helfen ihnen, ihren Fortschritt zu messen und ihre Anstrengungen zu fokussieren.

Tief verwurzelte Intentionen formulieren: Neben klaren Zielen sollten junge Sportler auch ihre Intentionen formulieren. Diese Intentionen sollten ihre inneren Werte und Überzeugungen widerspiegeln und ihnen helfen, eine positive innere Haltung zu bewahren und ein nachhaltiges, erfülltes Leben zu führen.

Positive Selbstgespräche: Indem sie sich selbst positive und motivierende Gedanken einimpfen, können Sportler ihr Selbstbewusstsein stärken und ihre mentale Stärke verbessern. Diese positiven Gedanken wirken als “Immunisierung” gegen negative Einflüsse.

Visualisierung und Mentales Training: Sportler können die Technik der Visualisierung nutzen, um sich auf Erfolge zu programmieren. Indem sie sich ihre Ziele und Erfolge bildlich vorstellen, schaffen sie positive Gedankenviren, die ihre Leistungsfähigkeit steigern.

Umgang mit Medien und sozialen Netzwerken: Junge Sportler sollten kritisch hinterfragen, welche Inhalte sie in sozialen Medien konsumieren. Sie sollten sich auf positive und inspirierende Inhalte konzentrieren und negative oder toxische Gedankenviren vermeiden.

Teamgeist und Gemeinschaft: Ein starkes, unterstützendes Team kann als positiver Gedankenvector wirken. Durch gemeinsame Ziele und positive Kommunikation können Teams eine Kultur der Ermutigung und des Erfolgs schaffen.

Filter und Desinfektionsmechanismen: Entwickle persönliche Filter, um negative Gedanken und Einflüsse zu erkennen und abzuwehren. Dies kann durch Meditation, Achtsamkeit und regelmäßige Selbstreflexion geschehen.

Positive Rituale und Mantras: Etabliere positive Rituale und Mantras, die regelmäßig wiederholt werden, um eine positive Denkweise zu fördern. Dies hilft, den Geist auf Erfolg und Leistung auszurichten.

Mentale Hygiene: Achte auf mentale Hygiene, indem du bewusst auswählst, welche Informationen und Gedanken du zulässt. Umgib dich mit positiven Einflüssen und vermeide negative Gedankenviren, die dein Wohlbefinden und deine Leistung beeinträchtigen könnten.


Die Reise zu mentaler Stärke und sportlichem Erfolg beginnt mit den Geschichten, die wir uns selbst erzählen. Indem wir positive, ermutigende Geschichten wählen und uns auf die Macht unserer Worte konzentrieren, können wir unsere Realität gestalten und unser volles Potenzial entfalten. Worte und Geschichten sind die Brücke zwischen unseren Träumen und der Realität, und sie sind der Schlüssel zu unserem Erfolg im Sport und im Leben.

© Copyright by Thomas Zerlauth, Sport-Mental-Coach
Dieser Text stammt aus dem Sport-Mentaltrainings-Buch „The Magic Zone“ – Wie Gewinner denken. Das Geheimnis der Gewinner.