Warum Selbstmitgefühl für junge Sportler wichtig ist

Sei dir selbst ein guter Freund - im Gespräch mit unseren Mentalcoaches von Winners Mind.

Self-compassion & Sport

Hey, wie geht’s dir? Ich wollte dir heute etwas wirklich Wichtiges erzählen, das mir in letzter Zeit sehr geholfen hat: Selbstmitgefühl. Vielleicht hast du schon mal davon gehört, aber ich denke, es lohnt sich, genauer hinzuschauen, besonders wenn du im Sport aktiv bist.

Stell dir vor, du hast einen wirklich schlechten Tag. Du hast im Training nicht dein Bestes gegeben, vielleicht hast du sogar einen wichtigen Wettkampf verloren. In solchen Momenten sind wir oft unsere härtesten Kritiker. Wir machen uns selbst runter und fühlen uns noch schlechter. Aber was wäre, wenn wir stattdessen unser eigener bester Freund wären?

Das ist die Idee von Selbstmitgefühl. Es darum geht, sich selbst mit der gleichen Freundlichkeit, Fürsorge und Verständnis zu behandeln, die wir einem guten Freund entgegenbringen würden. Es klingt einfach, aber es kann wirklich einen Unterschied machen.

Es gibt drei Dinge, die zum Selbstmitgefühl gehören: Selbstfreundlichkeit, das Wissen, dass alle Menschen Fehler machen, und Achtsamkeit. Wenn du diese drei Sachen in dein Leben integrierst, kann das echt helfen.

Erstens, Selbstfreundlichkeit. Denk mal daran, wie du mit einem Freund sprechen würdest, der einen schlechten Tag hat. Du würdest ihn trösten, ihm Mut zusprechen und vielleicht sogar einen Witz machen, um ihn aufzumuntern. Warum machst du das nicht auch bei dir selbst? Wenn du einen Fehler machst, sei freundlich zu dir. Sag dir selbst, dass es okay ist, Fehler zu machen und dass du trotzdem gut bist.

Dann gibt es das gemeinsame Menschsein. Jeder macht Fehler und hat schlechte Tage – das gehört zum Menschsein dazu. Manchmal vergessen wir das und denken, wir sind die Einzigen, die kämpfen. Aber wenn wir uns daran erinnern, dass auch andere ähnliche Herausforderungen haben, können wir uns selbst gegenüber mitfühlender sein.

Und schließlich die Achtsamkeit. Das bedeutet, im Moment zu leben und unsere Gefühle und Gedanken ohne Urteil zu beobachten. Wenn du dich schlecht fühlst, nimm dir einen Moment Zeit, um zu bemerken, was du fühlst, ohne dich selbst dafür zu verurteilen. Atme tief durch und lass die Gefühle einfach da sein, ohne sie wegzudrücken oder zu ignorieren.

Ich weiß, das klingt vielleicht alles ein bisschen abstrakt, aber es gibt ein paar einfache Dinge, die du ausprobieren kannst. Zum Beispiel, wenn du dich gestresst fühlst, nimm dir eine Selbstmitgefühlspause. Atme tief durch, leg eine Hand auf dein Herz und sag dir selbst etwas Beruhigendes. Es kann wirklich helfen, dich zu beruhigen und dich wieder zu sammeln.

Oder versuch mal, ein Selbstmitgefühlstagebuch zu führen. Schreib regelmäßig auf, was du erlebt hast und wie du dich gefühlt hast. Reflektiere darüber, wie du freundlicher zu dir selbst sein könntest. Es ist erstaunlich, wie viel Klarheit das bringen kann.

Geführte Meditationen sind auch super. Es gibt viele kostenlose Ressourcen online, die dir helfen können, Selbstmitgefühl zu üben. Probier es einfach mal aus und schau, wie es dir gefällt.

Und vergiss nicht, dass auch erfolgreiche Sportler wie Simone Biles und Naomi Osaka Selbstmitgefühl praktizieren. Sie haben gezeigt, dass es okay ist, sich selbst Priorität zu geben und sich um die eigene mentale Gesundheit zu kümmern. Das ist keine Schwäche, sondern eine Stärke.

Wenn du Trainer oder Eltern hast, die dich unterstützen, sprich mit ihnen darüber. Erkläre ihnen, warum Selbstmitgefühl für dich wichtig ist, und bitte sie, dich dabei zu unterstützen. Sie können dir helfen, eine mitfühlendere Haltung dir selbst gegenüber zu entwickeln.

Am Ende des Tages geht es darum, dass du lernst, dich selbst zu schätzen und zu respektieren, egal was passiert. Selbstmitgefühl kann dir helfen, resilienter zu werden und mit den Höhen und Tiefen des Lebens besser umzugehen. Es ist ein Werkzeug, das dir nicht nur im Sport, sondern in allen Bereichen deines Lebens helfen kann.

Also, sei dir selbst ein guter Freund. Du verdienst es, mit Freundlichkeit und Mitgefühl behandelt zu werden, besonders von dir selbst. Gib dir die Erlaubnis, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Und vor allem, erinnere dich daran, dass du nicht allein bist – wir alle kämpfen, und das ist okay. Bleib stark und sei gut zu dir selbst.


Warum Selbstmitgefühl für junge Sportler wichtig ist

In der Welt des Sports lernen wir von klein auf, dass Disziplin, harte Arbeit und Durchhaltevermögen der Schlüssel zum Erfolg sind. Doch oft vergessen wir eine andere, ebenso wichtige Zutat: Selbstmitgefühl. Gerade für junge Sportler kann Selbstmitgefühl ein wertvolles Werkzeug sein, um nicht nur sportliche Leistungen zu verbessern, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden und die mentale Stärke zu fördern.


Was ist Selbstmitgefühl?

Selbstmitgefühl bedeutet, sich selbst gegenüber so freundlich und verständnisvoll zu sein, wie man es gegenüber einem guten Freund wäre. Anstatt sich selbst zu verurteilen oder hart mit sich ins Gericht zu gehen, lernen wir, unsere eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten mit Mitgefühl und Geduld zu begegnen.

Dr. Kristin Neff, eine Pionierin auf dem Gebiet der Selbstmitgefühlsforschung, beschreibt Selbstmitgefühl als eine Haltung, die aus drei Komponenten besteht: Selbstfreundlichkeit, gemeinsames Menschsein und Achtsamkeit. Diese drei Elemente helfen uns, einen liebevolleren und unterstützenderen Umgang mit uns selbst zu entwickeln.


Die drei Säulen des Selbstmitgefühls

1. Selbstfreundlichkeit:
Selbstfreundlichkeit bedeutet, sich selbst mit Wärme und Verständnis zu behandeln, besonders in Momenten des Scheiterns oder des Leidens. Anstatt sich selbst zu kritisieren, wenn man einen Fehler macht, lernt man, sich selbst zu trösten und zu unterstützen.
2. Gemeinsames Menschsein:
Dieses Konzept betont, dass Leiden und Fehler zum Menschsein dazugehören. Jeder erlebt schwierige Zeiten und Herausforderungen. Indem wir uns daran erinnern, dass wir nicht allein sind in unseren Kämpfen, können wir Mitgefühl für uns selbst und andere entwickeln.
3. Achtsamkeit:
Achtsamkeit bedeutet, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und unsere Gefühle und Gedanken ohne Urteil zu beobachten. Durch Achtsamkeit können wir schmerzhafte Emotionen anerkennen, ohne von ihnen überwältigt zu werden, und sie mit Klarheit und Gleichmut betrachten.

© Copyright by Thomas Zerlauth, Sport-Mental-Coach
Dieser Text stammt aus dem Sport-Mentaltrainings-Buch „The Magic Zone“ – Wie Gewinner denken. Das Geheimnis der Gewinner.