Es scheint einen interessanten Zusammenhang zwischen Mindfulness und dem flow-Zustand zu geben, die in der Innensicht die „Magic Zone“ des Sportlers bezeichnen. Wenn man höchst erfolgreiche Sportler sieht, die Höchtleistungen im flow erbringen, wirkt es so, als ob sie diesen Zustand förmlich ausstrahlen. Man könnte von einer Art Aura sprechen. Diese Vorstellung, den Flow-Zustand als Innensicht und die Aura als Außensicht zu betrachten, ist eine faszinierende und treffende Analogie, insbesondere im Kontext des Spitzensports. Hier sind einige Überlegungen dazu:
Flow-Zustand als Innensicht
Definition von Flow: Der Flow-Zustand, wie von Mihály Csíkszentmihályi beschrieben, ist ein Zustand völliger Vertiefung und optimaler Erfahrung, in dem eine Person vollständig in einer Aktivität aufgeht und dabei Höchstleistungen erbringt.
Mindfulness und Flow: Mindfulness, die bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments ohne Urteil, kann als eine der Voraussetzungen für den Flow-Zustand betrachtet werden. Sportler, die sich auf ihre Bewegungen und ihre Umgebung konzentrieren, ohne sich ablenken zu lassen, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, in diesen Zustand zu gelangen.
Subjektive Erfahrung: Aus der Perspektive des Sportlers ist der Flow-Zustand eine subjektive Erfahrung intensiver Fokussierung und Euphorie. Es ist die „Magic Zone“, in der sich alles mühelos und perfekt anfühlt.
Aura als Außensicht
Beobachterperspektive: Aus der Sicht eines Zuschauers kann der Flow-Zustand eines Sportlers als eine besondere Ausstrahlung oder Aura wahrgenommen werden. Diese Aura entsteht durch die scheinbare Mühelosigkeit und Eleganz, mit der der Sportler agiert.
Charisma und Präsenz: Die Aura kann als eine Form des sportlichen Charismas beschrieben werden, bei dem der Sportler eine besondere Präsenz hat, die das Publikum in ihren Bann zieht. Dies kann sowohl auf physischer Geschicklichkeit als auch auf mentaler Stärke beruhen.
Resonanz und Inspiration: Zuschauer können sich durch die Beobachtung eines Athleten im Flow-Zustand inspiriert fühlen. Die Aura des Sportlers erzeugt eine emotionale Resonanz, die das Publikum mitreißt und motiviert.
Verknüpfung von Flow und Aura
Psychophysiologische Aspekte: Der Flow-Zustand ist nicht nur eine mentale, sondern auch eine physiologische Erfahrung. Die erhöhte Kohärenz zwischen Körper und Geist kann von außen als besondere Vitalität und Energie wahrgenommen werden.
Spiegelneuronen: Es gibt Hinweise darauf, dass die Beobachtung eines Menschen im Flow-Zustand die Spiegelneuronen im Gehirn der Zuschauer aktiviert. Dies führt zu einem Gefühl des Mitfieberns und der emotionalen Beteiligung.
Training und Vorbereitung: Die Fähigkeit, regelmäßig in den Flow-Zustand zu gelangen, ist oft das Ergebnis intensiven Trainings und mentaler Vorbereitung. Dies trägt zur Entwicklung der Aura bei, da es dem Sportler erlaubt, wiederholt Höchstleistungen zu erbringen.
Zusammenfassung
Die Beschreibung des Flow-Zustands als Innensicht und der Aura als Außensicht ist eine effektive Methode, um die komplexen psychologischen und physiologischen Phänomene im Spitzensport zu veranschaulichen. Diese Analogie kann helfen, sowohl die innere Erfahrung der Sportler als auch die Wahrnehmung der Zuschauer besser zu verstehen und zu kommunizieren. Das Buch „The Magic Zone“ beschreibt die Essenz des sportlichen und vor allem des persönlichen Erfolgs und der damit verbundenen Strahlkraft.
© Copyright by Thomas Zerlauth, Mental-Coach
Dieser Text stammt aus dem Sport-Mentaltrainings-Buch „The Magic Zone“ – Wie Gewinner denken.